Samstag, 10. Juni 2006
Al Sarkawi ist jetzt tot - es lebe die Demokratie!
seattledirk, 13:39h
Eine frohe Botschaft erreichte uns am Freitag: US-Amerikanische Militärflugzeuge töteten im Irak den gesuchten Widerstandskämpfer Al Sarkawi. Eine frohe Botschaft?
Alle Zeitungen schreiben darüber, wie er gefunden wurde, wie man zwei 500-Pfund-Bomben in das Haus gejagt hat, wo er sich aufhielt, wie das Militär den "Sieg" feierte und sich die Regierungen und Geheimdienste erleichtert gegenseitig auf die Schulter klopften.
Doch nicht ein Wort über Menschenrechte, Bürgerrechte, Demokratieverpflichtungen in den Nachrichten.
Sicherlich war Al Sarkawi kein besonders netter Mensch, zumindest hat er öffentlich zum Widerstand gegen die amerikanischen Besatzungstruppen aufgerufen. Angeblich hat er sogar eigenhändig einer Geisel den Kopf abgeschlagen. Und vermutlich war er für eine Reihe von Selbstmord-Anschlägen verantwortlich. Für meinen Geschmack ein bisschen zuviel angeblich und vermutlich um einen Menschen einfach so zum Tode zu verurteilen und das Urteil ohne Verfahren zu vollstrecken. Ist das die vielgerühmte Demokratie, die die USA in den Irak bringen will? Sind das die Menschenrechte, die die amerikanische Regierung gebetsmühlenartig proklamiert?
Was mich speziell in diesem Fall so aufregt, ist, dass es vom amerikanischen Militär so inszeniert wird: "Wir haben Al-Sarkawi getötet"! Mit einer Bombe! Von einem Flugzeug aus mehreren Kilometern Entfernung! Ohne den Versuch ihn lebend zu fassen, die Chance einer Verteidigung vor einem unabhängigen Richter!
Nach eigener Aussage wussen die Geheimdienste und das amerikanische Militär ziemlich genau bescheid über den Ort und die Umstände des Treffens von Al Sarkawi mit anderen Mitgliedern der Organisation. Warum versuchte man also keine andere Möglichkeit?
Und wieso regt es niemanden in den Medien auf einen so offensichtlichen Verstoß gegen rechtstaatliche Ideale als Sieg gegen den Terrorismus und weiteren Schritt hin in Richtung Frieden präsentiert zu bekommen? Bomben bringen keinen Frieden, Bomben bringen Leid und Schmerz! Und Furcht und Widerstand. Das nennt man Gewaltherrschaft! Ein trauriger Tag für die Demokratie!
Alle Zeitungen schreiben darüber, wie er gefunden wurde, wie man zwei 500-Pfund-Bomben in das Haus gejagt hat, wo er sich aufhielt, wie das Militär den "Sieg" feierte und sich die Regierungen und Geheimdienste erleichtert gegenseitig auf die Schulter klopften.
Doch nicht ein Wort über Menschenrechte, Bürgerrechte, Demokratieverpflichtungen in den Nachrichten.
Sicherlich war Al Sarkawi kein besonders netter Mensch, zumindest hat er öffentlich zum Widerstand gegen die amerikanischen Besatzungstruppen aufgerufen. Angeblich hat er sogar eigenhändig einer Geisel den Kopf abgeschlagen. Und vermutlich war er für eine Reihe von Selbstmord-Anschlägen verantwortlich. Für meinen Geschmack ein bisschen zuviel angeblich und vermutlich um einen Menschen einfach so zum Tode zu verurteilen und das Urteil ohne Verfahren zu vollstrecken. Ist das die vielgerühmte Demokratie, die die USA in den Irak bringen will? Sind das die Menschenrechte, die die amerikanische Regierung gebetsmühlenartig proklamiert?
Was mich speziell in diesem Fall so aufregt, ist, dass es vom amerikanischen Militär so inszeniert wird: "Wir haben Al-Sarkawi getötet"! Mit einer Bombe! Von einem Flugzeug aus mehreren Kilometern Entfernung! Ohne den Versuch ihn lebend zu fassen, die Chance einer Verteidigung vor einem unabhängigen Richter!
Nach eigener Aussage wussen die Geheimdienste und das amerikanische Militär ziemlich genau bescheid über den Ort und die Umstände des Treffens von Al Sarkawi mit anderen Mitgliedern der Organisation. Warum versuchte man also keine andere Möglichkeit?
Und wieso regt es niemanden in den Medien auf einen so offensichtlichen Verstoß gegen rechtstaatliche Ideale als Sieg gegen den Terrorismus und weiteren Schritt hin in Richtung Frieden präsentiert zu bekommen? Bomben bringen keinen Frieden, Bomben bringen Leid und Schmerz! Und Furcht und Widerstand. Das nennt man Gewaltherrschaft! Ein trauriger Tag für die Demokratie!
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