Dienstag, 26. September 2006
Wortschnipsel
Was zum Geier ist bitte "zusätzlich inklusive"?

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Freitag, 22. September 2006
Ich habe in letzter Zeit verstärkt das Gefühl, dass meinem Blog eine gewisse persönliche Note fehlt. Was zu einem großen Teil daran liegen mag, dass ich Andere und Anderes wesentlich interessanter finde als mich selbst. Nun hoffe ich schon eine ganze Zeit, auch mal ein Stöckchen zugeworfen zu bekommen, allein, es ist noch nicht passiert. Um den Mangel an Persönlichkeit in meinem Blog nun endgültig zu beenden, habe ich mich entschlossen stattdessen auf die faszinierenden Fragen des Kabarettisten Franz Hohler zu antworten, auf die mein Kumpel, ich sage Kumpel weil Freund irgendwie altmodisch klingt und in diesem Fall, zumindest meinem Gefühl nach, auch nicht ganz den Grad unserer Beziehung beschreiben würde, den wir miteinander haben, was jedoch völlig okay ist, jedenfalls für mich und ich hoffe auch für ihn, und auch jederzeit umschlagen könnte, also mein Kumpel vom Irrenhaus Berlin im Blog der Popnutten erspäht hat und dieser schon auf seiner Seite beantwortet hat, also mal reinschauen.
Puh, das geht echt nur im Deutschen.

Wie groß sind sie?
Ich habe klein angefangen, aber ich werde mal ganz groß! Ganz groß! Mua ha ha haaa! Momentan bin ich bei etwa 1,90 Meter.

Wie lange können sie den Atem anhalten?
Ich habe mehrfach versucht von dieser Sucht loszukommen, habe es aber im Endeffekt aufgegeben. Ich will atmen!

Können sie durch die Finger pfeifen?
Meine Finger haben keine Löcher! Noch nicht.

Wenn sie in einem Restaurant sind und einen Kaffee trinken, und es gibt verpackten Zucker dazu, und sie trinken den Kaffee ohne Zucker - nehmen sie dann den Zucker mit?
Nein. Ich muss nicht alles mitnehmen, was ich bezahle. Das nennt man Überflussgesellschaft. Ich lass ja auch die Bedienung im Café, obwohl ich für sie bezahlt habe.

Kennen sie viele Apfelsorten?
Jona Gold, Golden Delicious, rote, grüne, gelbe, verschrumpelte, schimmelige, saure, süße, mehlige, harte, weiche, große, kleine. Ja, ich kenne alle.

Können sie etwas über Nagetiere sagen?
Nagetiere sind Tiere. Sie können gut nagen. Das kann der Elefant nicht. Der Elefant ist ein großes Säugetier mit einer grauen ledrigen Haut und einem langen beweglichen Rüssel. Er ist zwar nicht das größte lebende Landsäugetier der Welt, jedoch das schwerste...
Hm, ja, also nicht wirklich. Nur, dass sie immer so furchtsam nach oben schauen, häufig lange, nackte Schwänze haben und gerne Dämmerungs- oder Nachtaktiv sind.


Worum ging es im Ersten Weltkrieg?
Um die innere Sicherheit. Parallelen erkennbar?

Kennen sie den Namen ihres Briefträgers?
Ich bringe meine Briefe noch selber zum Briefkasten.

Glauben sie an Impfungen
Nicht wirklich. Aber solange sie nicht schaden...

Wogegen?



Gibt es ein Gedicht, das sie auswendig können?
"Fisches Nachtgesang" von Christian Morgenstern. Das durfte ich immer in der Ecke des Klassenzimmers aufsagen, wenn ich mal wieder unartig war.

Gibt es ein unanständiges Gedicht, das sie auswendig können?
"Großer Knochen, kleiner Knochen,
Weihnachtsmann, dein Stall ist offen."
Meine Familie lacht jedesmal so verlegen, wenn der Spruch zur Beschehrung kommt. Was allerdings an einem offenen Stall so unanständig sein soll, ist mir unklar. Sind Rentiere anstößig?


Von wem stammt die Kuh ab?
Wollt ihr das wirklich wissen? Oder weiterhin eure Milch trinken?

Was finden sie schwerer, aufhören oder anfangen?
Ist es eine Last, fällt es mir schwer anzufangen, ist es eine Lust, schwer aufzuhören.

Wie heißen sie?
René

Sind sie mit ihrem Namen zufrieden?
Nein!

Wenn nicht, wie möchten sie lieber heißen?
Rene

Können sie ein Märchen erzählen?
Ich tu den ganzen Tag nix anderes.

Haben sie zu Hause einen Luftbefeuchter?
Nein, ich wohne nicht in einer WG.

Worauf hoffen sie?
Dass das Leben bald mal so wird, wie ich es mir vorstelle.

Können sie an einer Zoohandlung vorbeigehen, ohne hineinzuschauen?
Nicht, wenn kleine, süße Nagetiere mit nackten Schwänzen furchtsam aus dem Schaufenster schauen.

Können sie an einer Handlung für Damenwäsche vorbeigehen, ohne hineinzuschauen?
Klar kann ich, aber warum sollte ich?

Sind sie männlichen oder weiblichen Geschlechts?
Nach genauer Überprüfung ergaben sich stichhaltige eindeutige Hinweise für das männliche Geschlecht.

Was stellen sie sich unter Banderergie vor?
Irgendetwas mit Band und Energie?

Waren sie schon einmal in psychiatrischer Behandlung?
Nein, aber es steht auf der Liste der Dinge, die ich auf jeden Fall noch machen werde. Ich kenne jemanden, der in psychiatrischer Behandlung war. Gilt das auch?

Wem gehören sie?
Momentan gehöre ich dem Arbeitsamt und zu einem Teil der Firma, für die ich hin und wieder Texte schreibe. Man kann mich mieten, aber ich bin nicht ganz billig.

Glauben sie das man Zeit gewinnen kann?
Wieso gewinnen? Man kann sie sich doch einfach nehmen!

Schreiben sie von ihren Ferien Ansichtskarten?
Ja, um allen zu sagen, wie toll es dort doch ist, dieses unglaublich geräumige Appartment in diesem unglaublich luxuriösen Hotel, mit dem unglaublich riesigen Swimmingpool, direkt am unglaublich blauen Meer mit dem unglaublich feinen Sandstrand und dann das unglaublich leckere Essen in den unglaublich unberührten Tavernen mit den unglaublich freundlichen Einheimischen... um dann beim Veranstalter Preisminderung einzuklagen, wegen des Ratten- und Kakerlakenverseuchten Kellerloches in dem heruntergekommenen Bettenbunker mit Personal, das alles mitgehen lässt, was nicht niet- und nagelfest ist, und der in siebter Reihe vom nadelspitzen Kiesstrand entfernt vor einem zur Müllkippe umfunktionierten Friedhof steht.

Wem
Allen, die ich nicht mag.

Hassen sie Leute, die Witze im Kopf behalten können?
Ein guter Witz zu rechten Zeit, sorgt allgemein für Heiterkeit. Nur darf er nicht vorgelesen werden.

Denken sie oft ja, wenn sie nein sagen wollen?
Ja! Nein! Ja!

Gibt es einen Metzger, den sie persönlich kennen?
Mein Onkel ist Metzger. Wie man sich so einen Metzger vorstellt. Groß. Stark. Laut. Übergewichtig. Keine Haare auf dem Kopf. Aber auf seine Art sehr freundlich. Wenn wir bei ihm zu Besuch waren, kam außer Kartoffeln kein Gemüse auf den Tisch, nur Gebratenes und Gesottenes.

Können sie einen Blindgänger markieren?
Die Gesellschaft sieht es nicht so gerne, wenn man öffentlich pinkelt. Aber ja, wenn ich einen finde, kann ich ihn auch markieren.

Dieses leichte Stechen in der Nierengegend, haben sie das schon lange?
Nierengegend? Da war ich noch nie!

Geben sie alle ihre Einkünfte der Steuer an?
Auskunft über meine Einkunft wären nach Heimkunft in meine Unterkunft in Zukunft ganz vernünftig. ja ja, das muss ich noch üben...

Wieso wehren sie sich gegen das Wort Hinterziehung?
Ich finde das zu drastisch ausgedrückt. Außerdem wird dieser Begriff dem vorliegenden Sachverhalt in keinster Weise gerecht. Insbesondere wehre ich mich gegen die Vorverurteilung, die man damit mir gegenüber zum Ausdruck bringen will und die zum jetzigen Zeitpunkt jedweder Grundlage entbehrt! So etwas lasse ich nicht auf mir sitzen! Sie werden noch von meinem Anwalt hören! So einfach kommen Sie mir nicht davon!

Hassen sie die Pest?
Wie die Pest!

Wie geht es ihnen?
Im Großen und Ganzen ganz gut. Ein paar Zipperlein hier, ein paar Wehwechen dort, sie wissen ja, das Alter.

Wissen sie, was ein Moschusochse ist?
Ein großer Paarhufer mit zotteligem Fell und einem unglaublich penetranten Gestank?

Wenn sie es nicht wissen, interessiert es sie zu wissen, was das ist?
Das schon.

Können sie den Unterschied zwischen einer Aktie und einer Obligation erklären?
Natürlich kann ich das, aber ich werde mir doch nicht selber meine Pfründe abgraben, indem ich das jedem auf die Nase binde.

Benutzen sie die Wörter Dein, Ihr, Euer am Schluss eines Briefes?
Ja, nicht nur da, sondern auch mittendrin. Und nicht nur in Briefen, auch in E-Mails, Kurznachrichten und selbst wenn ich spreche.

Schreiben sie Briefe?
Schreibt mir und ihr werdet es erfahren

Glauben sie daran, einmal sterben zu müssen?
Was heißt Glauben, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werde ich sterben.

Glauben sie das wirklich?
Wiso, ist da ein Haken dabei?

Kennen sie jemanden, der gelb als Lieblingsfarbe hat?
Oh Gott, gelb? Nein glücklicherweise nicht.

Wie gut kennen sie ihn?
Zum Glück gar nicht.

Fürchten sie sich vor Verkäuferinnen?
Nein, bisher hatte ich eher den Eindruck, sie fürchten sich vor mir.

Beginnen sie ihre Unterschrift oben oder unten?
Ich beginne meine Unterschrift links unten

Gehen sie gern zu Fuss?
Ha, als ob ich eine Wahl hätte!

Wann sind sie zum letzten Mal rot geworden?
2003. Auf einer Fahrradtour durch Portugal. 40 Grad im Schatten und kein Schatten weit und breit.

Gibt es ein Wort, das ihnen zuwider ist?
Viele, mir fällt jedoch gerade keins ein. Aber wenn ich schon daran denken tue, kriege ich so einen Hals!

Wenn sie einen Pfirsich anfassen, kriegen sie da eine Hünerhaut?
Zum Glück nicht. Von Hünerhaut bekomme ich immer Gänsehaut.

Werfen sie Schnüre von Paketen, die sie bekommen weg
Also, wenn ich heutzutage ein Paket mit Schnur sehe, dann rufe ich erstmal die Polizei an. Es könnte ja eine Bombe sein.

Wo wohnen sie?
In Berlin Friedrichshain. In einer großzügigen Altbauwohnung mit großen Fenstern und Blick ins Grüne, weit weg vom Lärm der Straße im Hinterhaus, mit Holzfußboden und Ofenheizung, mit unbeheizter Küche, einem Bad mit verrottender Holzvertäfelung und einem uralt-Warmwasserspeicher, der mir die Haare vom Kopf frisst.

Können sie kochen?
An guten Tagen kann ich zaubern, an schlechten verbrennt mir sogar Wasser.

Töten sie gerne Insekten?
Nein, eigentlich nicht. Doch die Wohnung gehört mir!

Haben sie ein Taschenmesser?
Moment... Brotmesser, Gemüsemesser, Fleischmesser, Käsemesser, Wiegemesser, Machete, Axt... Nein, ein Taschenmesser besitze ich nicht.

Wo liegt ihrer Meinung nach Abu Dhabi?
Im Osten. Im nahen Osten.

Macht es ihnen nichts aus, eine Salbe gegen Hamorrhoiden zu kaufen?
Solange sie nicht für mich selbst ist, nicht.

Gibt es etwas, das sie noch nachholen möchten?
Mein Leben ist, wie es ist. Ich habe es gelebt und nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Im Gegenteil, ein paar Dinge hätte ich lieber gar nicht erlebt.

Wie alt sind sie?
Och Mensch! Immer die gleiche Frage. Na gut. 31 Lenze.

Ist ihnen der Gedanke an rohes Fleisch unangenehm?
An mir selber schon. Genau so wenig würde ich mir rohes Fleisch aufs Gesicht legen, um Schwellungen zu kühlen. Allerdings als Nahrungsgrundlage nutze ich es sehr gerne.

Haben sie diese Fragen nur gelesen oder auch beantwortet?
Ja.

Wo denken sie hin?
Mal hierhin, mal dorthin...

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Dienstag, 12. September 2006
Die Reichen kaufen Bio ein, der Rest kriegt Gammelfleisch.

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Dienstag, 5. September 2006
Andere Menschen
Ich sitze heute in der S-Bahn, selbstverständlich nicht alleine. Auf der Bank neben mir sitzt ein Mann und hustet alle 10 Minuten. Er hält sich nie die Hand vor den Mund.
Ekelhaft!
Er sprüht seine Keime durch das ganze Abteil.
Widerlich!
Ich merke schon, wie mir die Gänsehaut über den Rücken kriecht.
Da! Schon wieder! Und wieder wabert verkeimter Sprühnebel durchs Abteil. Wer weiß, was der hat? Besonders gepflegt sieht der ja nicht aus. Und in Berlin können die Leute doch alles Mögliche haben. Liest man ja regelmäßig in der Zeitung. Krupphusten, Tuberkulose, Lungenentzündung, Krätze etc., etc.
Mein Nachbar verlässt auch an dieser Station die Bahn nicht. Ich schlucke meinen Brechreiz herunter, versuche so flach wie möglich zu atmen und suche mir einen neuen Platz so weit wie möglich vom trockenen Bellen des Herrn entfernt.
Buääh!
Dummer Gedanke: Wenn du schon husten musst, dann halte dir die Nase vors Gesicht. Naja, war spät am Abend, nach einem langen Arbeitstag.

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Samstag, 5. August 2006
Keine Arbeit und trotzdem voll beschäftigt
Am Montag war der letzte Tag meines (selbstverständlich unbezahlten, ich lebe schließlich in Berlin und wir arbeiten hier alle nur der Erfahrung wegen, die wir damit sammeln können und des Spaßes, den wir damit haben) Praktikums. Obwohl die Firma zugesagt hat, mit weiterhin auf 400 Euro-Basis zu beschäftigen, freute ich mich schon auf die folgenden freien Tage. Doch die mussten erstmal warten. Nach Absprache mit meinem Chef sollte ich Dienstag und Mittwoch dort auftauchen. Aber gut, endlich verdiene ich ja Geld damit. Am Mittwoch werde ich von einem der Festangestellten gefragt, was ich denn mit meiner ganzen Freizeit denn so anfangen würde. Was für eine Frage! Ich kann mich hervorragend mit mir selbst beschäftigen:

Mittwoch abend, ich gehe mit ein paar Kumpels Tischtennis spielen, danach sind wir noch ein Glas Wein trinken gegangen.

Donnerstag morgen - ich schlafe. Donnerstag, später morgen, ich frühstücke zwei Stunden inklusive Zeitunglesen. Ich räume ein bischen auf. Ich gehe mir was zum Mittagessen kaufen. Ich schaue Lost Season 2. Später Nachmittag, ich lege mich nochmal schlafen. Früher Abend. Ich klick mich ein bisschen durch das Internet. Prime Time, ich schaue mir den "Blockbuster" des Tages an, hole mir in der Pause zwei Bier, telefoniere ewig mit einer Freundin (wie lange wohl noch, sie ruft immer genau dann an, wenn es spannend ist). Der Film ist vorbei, über die Hälfte habe ich nicht mitbekommen, stattdessen die ewig gleichen Probleme der Frau, die keine Konsequenzen aus ihrer Situation zieht. Nach dem Film kommt nichts wirklich interessantes mehr. Ich lasse eine Serie im Hintergrund laufen und schau mir noch ein paar Seiten des WWW an. Gegen Mitternacht lege ich mich schlafen.

Freitag. Gestern war ein super Tag. Ich fühle mich entspannt und erholt. Nach dem Frühstück ruft mich meine Freundin von gestern an und fragt, ob sie vorbeikommen kann. Sie möchte ihr Leben nun endlich mal in die eigenen Hände nehmen, da bin ich gerne behilflich.
Als sie fertig ist, ist es fünf Uhr nachmittags. Um acht bin ich zum Grillen verabredet. Also noch mal in den Supermarkt. Danach einen Salat vorbereitet. Schon ist es wieder Zeit zum Grillen loszufahren. Um halb zwei zu Hause.

Also, zwei Tage keine Arbeit und trotzdem voll beschäftigt. Und ich habe noch soviel vor:
- mal wieder im Café den Spiegel komplett durchlesen
- wieder Sport treiben
- neue Rezepte nachkochen
- verschiedene Outdoor-Läden durchstöbern
- etc.

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Donnerstag, 27. Juli 2006
Oh Mann, ich werd alt...
Komischerweise merkt man am ehesten das man alt wird im Spiegel der anderen. Nicht nur, dass der Großteil meines Freundeskreises es um elf Uhr abends plötzlich eilig hat nach Hause zu kommen, weil er ja am nächsten Tag arbeiten muss, auch ich stehe heute morgen auf und bin völlig fertig, weil ich mit dem Rest noch bis ein Uhr im Park saß und mich an Wein und Gesprächen berauschte. Um mir dann noch bei der Verabschiedung anhören zu müssen, warum ich denn so früh gehe. Studentenpack! Ach frühe Jugend...
Das war dann auch der dritte Tag in der Woche, in der ich entweder zum Grillen oder zum Alkohol trinken eingeladen wurde. Ich schaffe das nicht mehr. Ich brauche Pause. Ich werde alt.

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Sonntag, 16. Juli 2006
The Love is back
Nach nun zweijähriger Zwangspause zog dieses Jahr mal wieder die Loveparade durch den Tiergarten. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und bin mit ein paar Bekannten mitmarschiert. Zwar waren Veranstalter und Sponsor doch inhaltlich blieb es bei der bewährten Mischung aus stumpfem Großdiscoteken-Techno und viel nacktem Fleisch. Einzig die Lichtshow an der Siegessäule und den Wagen war noch grandioser, als ich sie in Erinnerung hatte. Also suchten wir im Kleinen nach Veränderungen. Was hatte die alte Loveparade, was die neue nicht hatte? Doch auch die Fans schienen ihrer Kostümierung treu zu bleiben. Wir sahen wieder die komplette Ausstattung, von Puschelstulpen über Sonnenblumen und Warnwesten in orange und neongrün bis hin zum allseits beliebten Jägermeister-Outfit (falls ich was vergessen habe, Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!). Aufgrund der Temperaturen und des ausschweifenden Alkoholkonsums (Kontrollen fanden kaum statt, der Veranstalter tolerierte wohl die Selbstversorgung) überwog jedoch nacktes Fleisch beiderlei Geschlechts. Dass die Damenwelt ihre Intimzonen auf der Loveparade neu definiert, ist ja nichts neues und für mich mit einer der Hauptgründe, warum ich diese Veranstaltung besuche, jedoch fand ich es schon erstaunlich, wieviele Jungs sich das T-Shirt auszogen um sich den Schweiß ihrer unbehaarten Brust in der Menge abzutrocknen. Ob sie wohl vom Hauptsponsor, ein Fitness-Discounter, dazu verpflichtet wurden, die Ergebnisse ihrer Mitgliedschaft in der Öffentlichkeit zu präsentieren? Die Mehrheit sah jedenfalls gutgebaut aus. Ansonsten gab es nichts wirklich aufregendes zu entdecken. Viele, die ihren Rausch auf den angrenzenden Wiesen ausschliefen, etliche, die selbst dafür schon zu betrunken waren und auf der Suche nach ihrem letzten klaren Gedanken durch die Gegend torkelten, jede Menge verliebte Pärchen, und ein paar zerbrochene Herzen am Straßenrand.


Der Große Stern in vollem Licht

Und nächste Woche live und exklusiv: die Gay-Parade CSD

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Samstag, 8. Juli 2006
Heute morgen
Ich wache auf und bin doch müde. Eigentlich so richtig müde. Draußen wagen sich die ersten Sonnenstrahlen in den Himmel zu strecken. Warum bin ich aufgewacht? Oh, es juckt. Mir doch egal, ich bin müde. Mein Wecker sagt auch, ich kann noch zwei Stunden schlafen. Mist! Es juckt. Und da ist noch so ne Stelle. Kratz, kratz. Was ist das? Noch eine Stelle? Was geht denn jetzt ab? Und noch eine? Oh Gott, Neurodermitis! Kratz, kratz. Nee, sind doch Pickel. Aber die jucken immer mehr, wenn ich kratze! Flöhe? Neee, ich habe kein Haustier. Naja, jetzt bin ich auch halbwegs wach, kann ich doch mal nachsehen. Mückenstiche! Mitten in Berlin! Weit weg von jedem Gewässer! Und was für Pusteln. Die war doch gar nicht hungrig, die hat nur ihr Gift in mich reingepumpt. Wie kann denn das sein? Scheiße, das juckt. Ich habe doch irgendwo so´n Zeug gegen das Jucken. Wühl, kram, kratz. Das ist es. Mal sehen obs noch hilft, ist leider schon etwas älter. Zurück ins Bett, ich hab noch eineinhalb Stunden. Juckt schon weniger. So richtig müde bin ich aber nicht mehr. Ha! Warum klingelt mein Wecker? Ich habe mich doch gerade erst hingelegt. Wie, doch schon soweit? Die Uhr geht nicht anders. Na gut, ist es doch Zeit aufzustehen.

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Donnerstag, 6. Juli 2006
Ein bisschen Macht
Heute im Kundenbüro der Berliner S-Bahn:

Beamter(B.), älteres Kaliber, graues Haar, Typ netter Onkel: "Guten Tag, was kann ich für sie tun?"
....
Ich: "Ich habe hier ein Ticket und möchte es bezahlen".
....
Ich hole das Ticket aus der Tasche und lege es auf den Tisch. Der Beamte schaut mich groß an, ich warte...
....
B.: " Ich benötige auch noch ihren Fahrausweis."
....
Ach ja, stimmt, er will ja auch noch kontrollieren, ob ich überhaupt einen habe. Ich lege also auch noch die Monatskarte auf den Tisch. Der Beamte schaut sich die Karte an, tippt in seinen Computer und lehnt sich zurück.
....
B.: "Na, wo war denn ihre Fahrkarte, als sie kontrolliert wurden?"
....
Oh, der Herr liebt Geschichten! Oder will er mir die Beichte abnehmen? Was soll das? Ich kenne ihn doch gar nicht.
....
Ich: " Phhh, zu Hause?"
....
B. hebt die Monatkarte und zeigt sie mir. Gleichzeitig beugt er sich ein wenig in seinem Sitz nach vorne und schaut mir scharf in die Augen.
....
B.: "Sind sie sicher, dass sich diese Fahrkarte zu dem Zeitpunkt, an dem sie kontrolliert wurden, bei ihnen zu Hause befand?"
....
Ha! Also doch ein Verhör! B. ist mir auf einmal unsympathisch. Dem erzähle ich gar nichts!
....
Ich: "Mhmm, ja, doch."
....
B.: "Also in meinem Computer steht, dass sie am 03.07. um 9:20 Uhr zwischen blablabla und blablabla kontrolliert wurden, diese Fahrkarte wurde jedoch erst am 04.07. um blablabla am Bahnhof blablabla gekauft. Oder haben sie diese selbst gedruckt? Dann sollten wir wohl mal die Polizei vorbeischicken."
....
Der war wohl mal Oberlehrer? Mir reichts jetzt! Ich werde pampig.
....
Ich: "Was fragen sie denn, wenn sie wissen, wo diese Fahrkarte am 03.07. war?"
....
B.: "Wir wollen nur wissen, ob unsere Kundschaft ehrlich ist."
....
WAS GEHT DEN DAS AN!!!!! Ich will keine persönliche Beziehung mit der Bahn! Und mit B. schon gar nicht!!!
....
Ich: "Machen sie jetzt auch Umfragen?"
....
B. ist mittlerweile genauso sauer wie ich. Er holt tief Luft.
....
B.: " Das werden dann 40 Euro, die können sie bis zum 14.06. auf das Konto der Bahn überweisen oder an jedem Schalter bezahlen. Währen sie ehrlich gewesen, hätte ich das noch ändern können und sie hätten nur 7,50 Euro bezahlt. Aber so..."
....
Das macht ihm jetzt bestimmt Spass. An den Hebeln der Macht herumzuspielen.
....
B.: "Sie können hier auch einen Ratenvertrag schließen. Zweimal 20 Euro oder viermal 10 Euro."
....
Hihi, jetzt gehe ich ihm auf die Nerven!
....
Ich: "Ja, ein Ratenvertrag wäre gut. Den will ich. Vier Raten zu jeweils 10 Euro."
....
B.: "Wann wollen sie die erste Rate zahlen? Anfang August, Mitte August oder lieber Ende August?"
....
Ich: "Ich würde den Ratenvertrag gerne ab ersten August beginnen lassen."
....
B. druckt den Vertrag aus und legt ihn vor mir auf den Tisch.
....
Ich: "Eigentlich wäre es mir lieber, wenn die erste Rate doch erst am 08. August bezahlt werden müsste."
....
Sehe ich da ein leichtes Augenrollen? B. druckt mir den Vertrag neu aus und reicht ihn mir. Ich lese ihn mir ganz sorgfältig durch. Dicke Luft wabert zwischen uns beiden. Da, da ist was.
....
Ich: "Hier steht, wenn eine Ratenzahlung in Verzug gerät, entstehen weitere Kosten für die Mahnung. Welche Kosten sind das und wie hoch sind sie?"
....
B., betont gelangweilt: "Die erste Mahnung kostet soundsoviel. Weitere Kosten entstehen durch Zinsen in Höhe von soundso-irgendwas über dem Basiszinssatz. Genaueres wird ihnen das Inkasso-Büro dann schicken."
....
Ich: "Das hätte ich gerne schriftlich. Können sie das dem Vertrag hinzufügen?"
....
B.: "Aber sie wollen doch bestimmt immer pünktlich bezahlen. Also, wozu das Ganze?"
....
Ich: "Naja, ich weiß ebend gerne worauf ich mich einlasse, bevor ich irgendetwas unterschreibe. Und sie wissen ja, wie das ist, schriftlich ist immer besser."
....
B. wird jetzt schon etwas lauter.
....
B.: "Ich kann an diesem Vertrag nichts ändern. Wenn sie nicht unterschreiben wollen, dann nicht!"
....
Ich: "Ja, lieber nicht, da weiß ich ja gar nicht, worauf ich mich da einlasse!"
....
B.: "Hier, nehmen sie ihre Überweisung. Sie sind doch selber schuld! Wer keine Fahrkarte kauft, muss ebend die Strafe bezahlen!"
....
So so, jetzt schlägt er schon verbal um sich. Diesen Abend habe ich dem kleinen Sesselfurzer bestimmt versaut. Hihihihihih! Muaa ha ha ha ha ha (und morgen erobere ich die Welt!).




Nachtrag:
Vielleicht hätte ich ihm doch erzählen sollen, ich hätte meine Monatskarte verloren.

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Mittwoch, 5. Juli 2006
Zurück zum ewig gleichen Trott
Die deutsche Nationalmannschaft ist nicht bis zum Finale vorgedrungen. Schade, vorbei mit der Ausnahmezeit. Vielleicht werden wir ja Dritter?

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