Dienstag, 25. Dezember 2007
Weihnachten im Fieberwahn
Mich hatte das Fieber gepackt. Leider im wortwörtlichen Sinne. Bis Montag lag ich mit einer Wärmflasche, Schüttelfrost und Schweißausbrüchen im Bett und ernährte mich von literweise Tee. Das alljährliche Familientreffen ist damit ins Wasser gefallen. Oder besser in die Schweißlache... Okay, der war nicht gut. Jedenfalls geht es mir langsam wieder besser, doch nicht gut genug, um mich in das nachweihnachtliche Nachtleben stürzen zu können. Eigentlich nicht einmal gut genug, um längere Zeit von meinem Bett fern zu bleiben. Ich brauche immer noch so zwei, drei Nickerchen am Tag. Die Zeit dazwischen habe ich genutzt, um endlich mal meine Urlaubsfotos von Malta und Umgebung fertig zu machen. Schaut sie euch an.


Malta Cities


Malta rural areas


Malta church culture


Malta Gozo

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Sonntag, 16. Dezember 2007
Die Welt von Microsoft
Ich habe vor kurzem ein neues Handy zum ausprobieren in die Hand gedrückt bekommen. So sieht es aus:


Beeindruckend, nicht wahr? Doch so sehr es auch mit Tasten protzt, auf der Gedankenliste der bevorzugte Nachfolger meines schon etwas angegrauten SE K800i ist das MOTO Q9 tief nach unten gerutscht. Das hat folgende Gründe:
  • fehlende Uhr im Standby-Modus
  • fehlendes WLAN
  • die Begrenztheit auf die Microsoft-Welt
Besonders letzteres ist äußerst ärgerlich! Denn den Stress vom letzten Mal, als ich mir ein neues Handy zulegte, will ich nicht schon wieder durchmachen. Damals habe ich mir die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, um alle Kontakte und Termine per Bluetooth oder per Hand zu übertragen. Viel bequemer funktioniert jedoch die Synchronisation über den PC. Einfach alle Daten vom alten Handy auf den Computer überspielen und wieder zurück auf das neue. Soweit die Theorie.

In der Praxis will mein neues Handy partout nur mit Microsoft-Produkten "sprechen", entweder Outlook Express oder Outlook. Doch mit der Express-Variante kann ich lediglich Namen und Telefonnummern übertragen und nicht wie bei Outlook auch E-Mail-Adressen, Geburtstage, Aufgaben oder Erinnerungen. Da ich Outlook jedoch nicht besitze, müsste ich es mir zusätzlich zu diesem ohnehin schon teuren Tastentelefon kaufen. Viel Spaß in der Microsoft-Welt!

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Dienstag, 4. Dezember 2007
Ein Blick ins Journalistengeschäft
Autoren sind nicht gleich Autoren. Da gibt es die Experten, die aus ihrem Beruf heraus hin und wieder nach intensivster Recherche für viel Geld einen Aufsehen erregenden Artikel schreiben - und die Lohnschreiber, die für einen Hungerlohn in endlosen Schichten Inhalte produzieren. Zu letzterer Klasse zähle ich mich. Wir sind wichtig für das Anzeigengeschäft, von dem unser Verlag abhängig ist, und das auch unseren Hungerlohn finanziert. Doch Meinungen werden ungern geduldet. Im besten Fall schreiben wir neutral, im schlimmsten Fall müssen wir über bestimmte Kunden wohlwollend berichten.

Wie weit die Abhängigkeit von wohlwollenden Anzeigenkunden gehen kann, zeigt das Beispiel Jeff Gerstmann. Er ist war Spieletester bei der Webseite GameSpot und wurde kürzlich gefeuert, kurz nachdem er ein Spiel verriss, für das der Hersteller mit GameSpot einen ziemlich dicken Werbevertrag abgeschlossen hatte. Eventuelle Verbindungen zwischen dem Rausschmiss und der Kritik werden von Hersteller des Spiels und der Webseite weit von sich gewiesen.

Alle Einzelheiten gibt es auf Ars Technica

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Sonntag, 2. Dezember 2007
Killerapplikation Handy-TV?
Die Telekom-Minister der europäischen Staaten haben jetzt entschieden, die TV-Spezifikation DVB-H (Digital Video Broadcast for Handhelds) als europäischen Standard festzulegen. Daraus ergeben sich verschiedene Verpflichtungen für die Mitgliedsländer.

"… ein gemeinsames Konzept zur Lizenzvergabe für das Mobilfernsehen, um die Bereitstellung der Dienste zu beschleunigen und innovative Geschäftsmodelle zu fördern; die Bereitstellung von Frequenzen für diese Dienste, möglichst aus dem UHF-Band; sowie die Förderung von DVB-H als Norm für Handy-TV in Europa."

Kurz gefasst, es wird eine Menge Geld aus den europäischen Fördertöpfen in das Projekt Handyfernsehen fließen. Doch warum ist die EU so interessiert daran, diese Technologie zu fördern? Um das Allgemeinwohl geht es jedenfalls nicht. Denn eines ist sicher: über diesen Weg wird der bildungsbereite Bürger keine kostenlosen Informationen bekommen. Überall wo Handyfernsehen angeboten wird, werden die Programme verschlüsselt ausgesendet und sind nur gegen eine monatliche Gebühr zu sehen. Eine Ausnahme macht derzeit lediglich Finnland, wo HandyTV noch frei empfangbar ist. Dort soll es aber nach Aussage von Claus Sattler, Geschäftsführer des Broadcast Mobile Convergence Forum (bmcoforum) in einem Interview mit AreaMobile in nächster Zukunft ebenfalls nur noch der zahlungskräftigen Kundschaft exklusiv angeboten werden.

Worum geht es dann? In der Pressemitteilung steht es klar und deutlich, es geht um eine Menge Geld für die Netzbetreiber:

"Die Kommission engagiert sich entschlossen für den Erfolg des mobilen Fernsehens, das sich bis 2011 zu einem Markt mit einem Volumen von bis zu 20 Milliarden Euro und mit etwa 500 Millionen Kunden weltweit entwickeln könnte."

Selbstverständlich, ohne die bisherigen Geschäftsmodelle von TV-Anbietern und Netzbetreibern in Mitleidenschaft zu ziehen.

Worauf beruhen diese Erwartungen? Auf bisherigen Erfahrungen jedenfalls nicht, wie Roy Isacowitz, Marketing Direktor IP und Mobile TV von DNS es auf dem am 22. Oktober 2007 stattgefundenen Mobile Entertainment Summit kurz und bündig auf den Punkt bringt:

"Handyfernsehen bringt jetzt kein Geld und es gibt weder einen Beweis aus der Vergangenheit noch irgendein Anzeichen für die Zukunft, dass Handyfernsehen Geld abwerfen wird."

Einzig die Tatsache, dass Fernsehen sexy ist und ebenso „das Mobile“, lässt die Entscheider zu dem Schluss kommen, dass mit mobilem Fernsehen auch Geld zu verdienen ist. Wie, weiß jedoch noch keiner. Zwar existiert die Technologie, Fernsehen auf das Handy zu bringen, die Unternehmen haben jedoch keine Idee, wie sie den Konsumenten damit Geld aus der Tasche ziehen können. Es gibt nur eine grobe Richtung: mobiles Fernsehen muss anders sein, als das klassische und es muss interaktiv werden.

Bei der Benennung von Beispielen, merkt man allerdings, dass Gehirnschmalz nicht zu den Investitionen gehört. Wenn ich höre, dass die Ausstrahlung der Spiele der Fußball Europameisterschaft 2008 dem Handy-TV zum Durchbruch verhelfen soll und ich interaktiv an der Bewertung von Kandidaten in „Deutschland sucht den Superstar“ teilnehmen kann, dann schüttel ich nur verständnislos den Kopf, klebe mir meine Brieftasche mit Textilklebeband an den Bauch und frage mich, was ist daran jetzt anders und warum soll ich dafür extra Geld ausgeben? Dieses Fernsehen kann ich mir schließlich kostenlos und zumindest in technisch besserer Qualität via Antenne, Kabel, Internet oder Satellit auch zuhause oder in der Kneipe anschauen.

Meiner Meinung nach wiederholt die Industrie den Fehler, den sie schon mit dem mobilen Internet gemacht hat. Kennt noch jemand WAP? WAP sollte das Internet auf das Handy bringen und den Netzbetreibern so zusätzliche Einkünfte bescheren. Doch die Kosten für den Zugang waren exorbitant hoch und die dafür gebotenen, meist kostenpflichtigen Inhalte grottenschlecht und an das Internet angelehnt. Die Netzbetreiber sind damit auf die Nase gefallen. Keiner hat es genutzt. Warum? Weil die Leute über ihren heimischen Internetzugang zu günstigeren Preisen die vollen Möglichkeiten des Internet nutzen konnten, statt eines „ich wäre gern so wie das Internet“ -Angebotes. Erst jetzt mit dem Aufkommen neuer Handybrowser und Endgeräte mit Zugangstechnologien wie HSDPA und WLAN wird das (echte) Internet auf dem Handy langsam interessant.

Mobiles Fernsehen via DVB-H ist hohen Kosten behaftet. Im Unterschied zu den UMTS-Angeboten von T-Mobile und Vodafone, wo lediglich eine Software auf das Handy aufgespielt werden muss, ist für DVB-H-fernsehwillige ein neues Handy fällig. Auch die Anbieter müssen etliche Millionen in ein weiteres Netz investieren. Denn anders als bei digitalem Fernsehen über Antenne oder Satellit reicht es nicht aus, einen Rundfunkmast aufzustellen oder einen Satelliten ins All zu befördern und dann kann halb Deutschland zugucken.

Die kleinen Antennen der Handys benötigen eine Infrastruktur, wie das Mobilfunknetz, um einen Empfang in dauerhafter Qualität zu haben. Die aufzubauen, ist teuer. Deshalb greift die EU den Anbietern in spe in zweierlei Weise unter die Arme. Einserseits sollen mit der europaweiten Vereinheitlichung des Standards Skaleneffekte durch Massenproduktion erreicht werden, nach Vorstellung der zuständigen EU-Kommission sowohl bei Handys als auch bei den Infrastrukturdienstleistern. Zum anderen hat sich die EU verpflichtet, Frequenzen im UHF-Band dem Handyfernsehen zur Verfügung zu stellen. Das ist mit 5 bis 8 Megaherz wesentlich langwelliger als die bislang genutzten Frequenzen und erlaubt deutlich höhere Reichweiten pro Funkmast.

Außerdem soll durch die Vereinheitlichung endlich die "kritische Masse" erzielt werden, die nötig ist, um Handyfernsehen zu einem konkurrenzfähigen Preis anzubieten. Denn das Interesse der Bevölkerung ist derzeit schlichtweg nicht vorhanden. Die monatliche Gebühr liegt nach derzeitigen Planungen in Deutschland bei 10 Euro pro Monat für erstmal 8 Kanäle. Ich bezweifle, dass dadurch das Interesse gesteigert wird. Die Anbieter hoffen, bei einer Grundgebühr von etwa 5 Euro im Monat würden die Leute zugreifen, doch dafür müsste eben diese kritische Masse erreicht werden.

Bislang ist Mobile TV nur eine Randerscheinung. Obwohl die hauptsächlich von Nokia entwickelte Technologie DVB-H schon 2004 von der ESI standardisiert wurde, läuft derartiges Fernsehen europaweit bislang nur in Italien auf kommerzieller Basis. Nach Aussage von dvb-h.org gönnen sich etwa 600.000 Zahlungswillige (Einwohnerzahl: 59 Millionen) das Pay-TV-Vergnügen auf dem Handy. In Deutschland wird Handy-TV derzeit ausschließlich über DMB kommerziell angeboten, die Nutzerzahlen liegen bei schätzungsweise 10.000 Zuschauern.

Auch in Japan und Korea, die meist als Vorzeigestaaten herhalten dürfen, wenn es um mobiles Fernsehen geht und ganz andere Übertragungswege nutzen, sind die präsentierten Zahlen durchaus mit Vorsicht zu genießen. Laut EU-Pressebericht vom November 2007 sollen in Korea (Einwohnerzahl: 49 Millionen) und Japan (Einwohnerzahl: 127 Millionen) zusammen 20 Millionen Menschen Handyfernsehen nutzen. Im EU-Pressebericht vom vom Juli dieses Jahres ist noch von 7 Millionen Nutzern allein in Japan die Rede. Dort ist es jedoch nicht verschlüsselt und kann ohne monatliche Gebühr gesehen werden. Eine Statistik gibt die Handy-TV-Zuschauer in Korea mit 7,5 Millionen (Stand Oktober 2007) an. Davon bezahlen jedoch nur 580.000 dafür (Stand: Juni 2007), der Rest schaut das Fernsehen auf dem Handy kostenlos.

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Sonntag, 25. November 2007
Wo ist's im Winter am Schönsten?
Ich bekam freundlicherweise von meinem Chef Urlaub. Als Technikjournalist ist mir das immer nur außerhalb der Messesaison erlaubt, in diesem Jahr durfte ich im November frei nehmen. Lange habe ich überlegt, wohin es gehen soll. Europa zu kalt, Asien zu weit weg, Ägypten zu wüst. Dann fand ich Malta, eine kleine Insel vor Sizilien. Wenn Sizilien der Fußball ist, den der italienische Stiefel tritt, dann ist Valetta das Stück Dreck, was beim Anstoß vom Ball spritzt. Die Insel ist südlich genug, um auch noch im November ein sommerliches Gefühl zu verbreiten, klein genug, um sie auch ohne eigenes Gefährt zu entdecken und die Bevölkerung spricht englisch. Hier einige Impressionen von der Hauptsadt Valetta und Sliema, wo ich den Rest meiner Woche in einem Hostel verbracht habe.

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